Accessibility – 6 Gründe, warum barrierefreie digitale Angebote entscheidend sind.

22.6.2022
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Accessibility – 6 Gründe, warum barrierefreie digitale Angebote entscheidend sind.

Barrierefreie Angebote sind für Institutionen ein Muss. Aber auch für private Unternehmen sollte ein barrierefreier digitaler Auftritt Pflichtprogramm sein. Ein robuster Code in Kombination mit barrierefreiem Design kommt letztlich nicht nur dem Suchmaschinen-Ranking zugute, sondern spricht auch eine breitere Zielgruppe an.

Durch die Pandemie ist in den letzten Jahren die Digitalisierung des Alltags noch einmal stark vorangetrieben worden. Einmal mehr wurde uns vor Augen geführt, wie bedeutend der Zugang zu digitalen Angeboten ist. Für Menschen mit Behinderungen ist dieses Angebot essenziell, denn dieser Zugang zu Informationen bringt auch ein erhöhtes Mass an Unabhängigkeit im Alltag mit sich. Deshalb werden digitale Angebote von Menschen mit Behinderungen deutlich häufiger genutzt als von der Durchschnittsbevölkerung. Barrierefreies Webdesign schafft die Grundlage dafür, dass diese Angebote von allen Menschen genutzt werden können. Die folgenden Punkte zeigen, warum barrierefreie Angebote für Unternehmen relevant sind.

1. Positive Reputation

Unternehmen, die ihr digitales Angebot barrierefrei gestalten, zeigen soziale Verantwortung und beweisen, dass Sie ihre gesamte Zielgruppe verstanden haben. Inklusivität ist nicht nur ein Trend, sondern sollte in der Mentalität des Unternehmens und der seiner Mitarbeiter*innen fest verankert sein. Mit einem barrierefreien digitalen Auftritt wird dies auch nach aussen hin kommuniziert und Haltung gezeigt.

2. Erweiterung der Zielgruppe

Laut WHO1 lebt jeder siebte Mensch weltweit mit einer Form von Behinderung (Blinde, Sehbehinderte, Gehörlose, motorisch eingeschränkte Menschen etc.). Unternehmen, die ihr digitales Angebot barrierefrei gestalten, berücksichtigen dies und fächern ihre Zielgruppe breiter. So können auch Menschen mit Behinderungen auf ihr Angebot zugreifen.

Ebenfalls wird älteren Menschen, Menschen mit vorübergehenden Behinderungen (z.B. nach einem Unfall oder einer Operation) und Nicht-Muttersprachler*innen die Nutzung des Angebotes vereinfacht. Der Kreis potentieller Neukund*innen kann dadurch erheblich erweitert werden, was schlussendlich zu mehr Leads und Umsatz führt.

3. Erhöhte Usability durch klares Design

Barrierefreie Websites sind besonders benutzerfreundlich gestaltet, was sich durch eine einfache Orientierung bemerkbar macht. Klares Design, einfache Navigation, Sitemaps, semantisch korrekt strukturierter Text, Bedienbarkeit durch die Tastatur und inhaltsbeschreibende Labels sind nur einige Komponenten, die eine barrierefreie Website auszeichnen. Dies erleichtert nicht nur Menschen mit Behinderungen die Nutzung, sondern alle Nutzer*innen finden die Seite verständlich und leicht zu bedienen.

4. Für Mobile optimiert

Barrierefreies Design berücksichtigt die optimale Darstellung von Inhalten auch auf kleinen Viewports. In Kombination mit starken Farbkontrasten wird die Lesbarkeit unterwegs und bei schlechten Lichtverhältnissen, zum Beispiel bei direkter Sonneneinstrahlung, optimiert. Ein weiterer positiver Nebeneffekt sind Untertitel, die es ermöglichen, Videos auch in lauten Umgebungen und bei eingeschränktem Hörvermögen ohne Ton abzuspielen. Dies sind Funktionen einer Website oder App, die von allen Nutzer*innen positiv wahrgenommen werden.

5. Erfüllung hoher technischer Standards

Barrierefreie Websites müssen aus technischer Sicht äusserst robust sein. Das bedeutet, dass sie die Anforderungen verschiedener assistiver Technologien (Screenreader, VoiceOver, etc.) abdecken und unabhängig von Browser und Plattform gut dargestellt werden.

Internationale Richtlinien schreiben zudem hohe technische Standards vor, so dass sich barrierefreie Seiten durch kürzere Ladezeiten und geringe Wartungskosten auszeichnen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Google der Barrierefreiheit einen hohen Stellenwert einräumt und sich dies auch im Suchmaschinenranking bemerkbar macht. Denn die UX/UI-Kriterien, die Google an Seiten stellt, entsprechen weitgehend den Anforderungen der Barrierefreiheit.

Somit lässt sich sagen, dass barrierefreie Websites technisch auf dem neuesten Stand sind und auf lange Sicht eine sinnvolle Investition in die Zukunft mit sich bringen.

6. Zukunftsorientiertes denken

In der Schweiz ist das Erreichen der Compliance-Stufe AA für Institutionen verpflichtend. Darüber hinaus werden internationale Unternehmen in ausländischen Märkten zunehmend mit dieser Anforderung konfrontiert. Unternehmen, die von sich aus auf barrierefreie Websites umstellen, bereiten sich schon jetzt auf die zukünftigen Anforderungen vor, die auf sie zukommen werden.

Quellen:
1 WHO – 10 Facts on disability.
https://www.who.int/news-room/facts-in-pictures/detail/disabilities