Uber. Airbnb. Amazon. Apple. PayPal. Alle diese Unternehmen revolutionierten die Märkte und sind heute Branchenführer. Doch was ist das Geheimnis ihres Erfolgs? Was können diese Unternehmen besser als andere? Wo sind die grössten Unterschiede in Bezug auf Strategie, Netzwerkeffekte, Architektur, Launch und Monetarisierung, Offenheit und Regulierungsmassnahmen? Diese und weitere Fragen werden im wohl ersten auf Deutsch übersetzten Handbuch für die Entwicklung eines erfolgreichen Plattform-Unternehmens beantwortet.
Das Buch «Die Plattform-Revolution, Auflage 2017» richtet sich sowohl an Unternehmer, die sich mit der digitalen Transformation befassen und ihr Unternehmen auf die Zukunft vorbereiten wollen, als aber auch an Gründer und Start-ups. Darüber hinaus analysieren die Autoren die Strategien von derzeit aufstrebenden Nachwuchs-Plattformen wie Tinder oder SkillShare und erläutern, wie sich traditionelle Unternehmen an die neuen Anforderungen im Markt anpassen können.
Das Geschäftsmodell besteht dabei darin, dass Dienstleister oder Verkäufer mit den Endkunden in Kontakt gebracht werden. Das Unternehmen selbst tritt als Anbieter der Infrastruktur auf und stellt die notwendige Internet-Plattform zur Verfügung. So funktioniert es z.B. bei Airbnb, wo Vermieter mit Mietern zusammenkommen. Das Unternehmen selber, Airbnb, tritt kaum als Akteur auf, sondern stellt nur die Webseite zur Verfügung.
Das traditionell von den meisten Unternehmen eingesetzte System wird im Buch als «Pipeline» bezeichnet. Im Gegensatz zu einer Plattform finden die Wertschöpfung und Wertübertragung bei einer Pipeline Schritt für Schritt statt. Der Hersteller befindet sich dabei immer am Anfang und der Kunde am Ende des Zyklus. Zunächst entwirft ein Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung, dann wird das Produkt hergestellt und anschliessend zum Kauf angeboten. Bei einer Dienstleistung wird ein System eingerichtet, welches die Dienstleistung bereitstellt und schliesslich erscheint ein Kunde und kauft das Produkt oder bezieht die Dienstleistung.
Bei Plattform-Unternehmen wird die einfache Pipeline-Struktur zu einer komplexen Beziehung, in der Anbieter, Kunden und die Plattform selbst in unterschiedlichen Verhältnissen zueinanderstehen. Bei einer Plattform gibt es unterschiedliche Usertypen – Anbieter, Kunden, solche die beide Rollen einnehmen, die miteinander in Kontakt treten und mithilfe der von der Plattform bereitgestellten Ressourcen Interkationen durchführen. Der übergreifende Zweck einer Plattform ist es, das Zusammenkommen der User und den Austausch von Waren, Dienstleistungen und «sozialer Währung» zu gewährleisten und dabei für alle Beteiligten die Möglichkeit einer Wertschöpfung zu schaffen. Da die Wertschöpfung bei Plattform-Unternehmen anhand von Ressourcen erfolgt, die sie nicht besitzen oder die nicht unter ihrer Kontrolle stehen, können sie sehr viel schneller wachsen als traditionelle Unternehmen. Die Wertschöpfung von Plattformen wird in weiten Teilen durch die User Communities erbracht, von denen sie genutzt werden.
Solche Plattformen krempeln Unternehmen um, lassen dabei Grenzen zwischen Geschäftsbereichen verschwimmen und verlagern den traditionell nach innen gerichteten Fokus auf einen nach aussen gerichteten. Der Aufstieg von Plattformen hat bereits in einer Vielzahl bedeutender Branchen für einen tiefgreifenden Wandel gesorgt – und ebenso bedeutsame weitere Umbrüche stehen bevor.