7.9.2022
Herkunft, Aussehen, Alter oder Geschlecht beeinflussen die Chancen im Bewerbungsprozess. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Bewerberauswahl von zum Teil unbewussten Vorurteilen (engl. «Biasses») geprägt ist. Nun hat die Agenturgruppe Digitas, welcher Notch seit Beginn 2022 angehört, eine Applikation entwickelt, die für mehr Chancengleichheit in der Rekrutierung sorgt.
Das Tool mit dem Namen «Anon CV» ist in der Lage, eingereichte Bewerbungsunterlagen in ein einheitliches Format zu bringen. Das Besondere: Alle Informationen, welche dazu geeignet sind, die Bewerberauswahl subjektiv zu beeinflussen (z. B. Foto, Alters- und Geschlechtsangabe), werden automatisch anonymisiert. Auf diese Weise wird der Fokus allein auf die relevanten Qualifikationen gerichtet. Das bedeutet, die Verantwortlichen auf Unternehmensseite können die eingereichten Dossiers im ersten Schritt frei von jeglichem Bias ansehen – und die qualifiziertesten Bewerber*innen zum Gespräch einladen.
Auf diese Weise erhalten auch solche Bewerbungen eine Chance, die aufgrund der Alters-, Geschlechts- oder Herkunftsangaben im Prozess sonst vielleicht nicht weiter berücksichtigt worden wären. Dies schafft nicht nur mehr Fairness innerhalb der Gruppe der Personen, die sich auf eine Stelle bewerben. Es hat auch einen handfesten Vorteil für diePersonalverantwortlichen, findet Serge Barsotti, Mitglied der Geschäftsleitung bei Notch: «Durch den standardisierten Prozess, haben Unternehmen die Chance, in Zukunft Leute kennenzulernen, die sie sonst eventuell nicht berücksichtigt hätten. Die Applikation kann somit einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Diversität in Unternehmen nachhaltig zu fördern.»
Entwickelt wurde das Tool von Digitas UK. Der Einsatz der Software ist jedoch nicht auf die Digitas Gruppe beschränkt. Auf GitHub ist der Code für andere Firmen offen zugänglich und kann von diesen einfach für ihre Bedürfnisse adaptiert werden. «Echte Chancengleichheit besteht erst dann, wenn sie überall besteht.» findet Serge Barsotti. «Das bedeutet, je mehr Unternehmen das neue Tool in Zukunft nutzen, desto besser.»